Volker

Mein Name ist Volker Krug, ich bin am 10.07.1967 geboren und erkrankte 1984 (im Alter von 17 Jahren) an Morbus Crohn (chronische Darmentzündung). Bis 1990 hatte ich einen sehr schweren Krankheitsverlauf, gekennzeichnet von unzähligen Schüben und dadurch auch unzählige Krankenhausaufenthalte mit Bauchoperationen. Im Januar 1990 musste mir bei einer Darmoperation der gesamte Dickdarm und 30 cm Dünndarm entfernt werden und ich bekam einen künstlichen Darmausgang.Schon zu diesem Zeitpunkt wurde mir von den Ärzten gesagt, dass ich mein Leben lang Medikamente einnehmen müsse. Zwei Jahre später,1992 musste der Darmausgang aufgrund einer Fistelbildung von der  rechten auf die linke Seite durch eine erneute OP verlegt werden. Jede dieser Operationen sind mit neuen Schmerzen verbunden, jede Narbe mit Bewegungseinschränkung und hypersensiblem Gefühl. Von meinem damalig psychischem Zustandsbild ( depressiver Stimmung) mal ganz abgesehen.
1994 wurde mir eine erneute chronische Erkrankung diagnostiziert, einen Morbus Bechterew (Rheumatische Gelenkerkrankung). Im August 2000 zog ich mir durch einen Unfall einen Schienbeinkopftrümmerbruch zu, was zur Folge hat, dass ich in einigen Jahren, laut behandelndem Arzt, vermutlich ein künstliches Kniegelenk benötigen werde.Dass mein Leben mit all den Erkrankungen oftmals von starken Schmerzen gekennzeichnet ist, muss ich glaube ich nicht weiter erläutern.
Von 1984 bis 1999 nahm ich regelmäßig konventionelle Medikamente wie Cortison, Imoreck, Clont, Pantozol sowie Schmerzmittel wie bspw. Tramal long 200, Valoron und Mst ein. Meine Leberwerte wurden von Jahr zu Jahr problematischer. Dazu kam 1999 eine Medikamentenabhängigkeit, die sich durch physische, wie auch psychische Symptome äußerte. Inzwischen wurde bei mir auch eine vergrößerte und verfettete Leber festgestellt.
Vor ca. 12 Jahren kam ich das erste Mal mit Cannabis in Kontakt. Anfangs noch sehr unregelmäßig. Seit Ende 1999 rauchte ich regelmäßiger und bemerkte bald die positive Auswirkung zu meinen Erkrankungen. Seit 2000 nehme ich bewusst Hanf als Medikament zu mir. Ich konnte meine konventionellen Medikamente immer weiter reduzieren. Seit zwei Jahren bin ich nun trotz anderer Prognose der Ärzte in der Lage auf alle konventionellen Medikamente zu verzichten. Das einzige Medikament dass ich zu mir nehme ist Cannabis.
Ich hatte seitdem keine großen  Morbus Crohn Schübe mehr, die mit einer OP hätten behandelt werden müssen. Auch mit meinen chronischen Schmerzen, verursacht durch das Rheuma, wie auch durch den M. Crohn kann ich im täglichen Leben viel besser umgehen. Selbst meine verfettete und vergrößerte Leber hat sich in den letzten Jahren schon wieder gut regeneriert und meine Leberwerte sind mittlerweile auch wieder im Normbereich.
Nachdem mir bewusst wurde, welche positive Auswirkung Cannabis bei mir hat, holte ich mir Rat bei einem meiner behandelten Professoren. Dieser sagte, dass ich Cannabis als Medikament nur durch einen richterlichen Beschluss genehmigt bekommen könne, er dies aber eher aussichtslos sehen würde.
Im Sommer 2003 ging ich zur Polizei und zeigte mich selbst an. Mir war klar, dass ich mit meinen Erkrankungen leben muss und ich hatte es satt, mein Medikament Hanf welches bei mir solche positiven Auswirkungen hat, heimlich zu besorgen und auch zu nehmen.
Schon der Richter, der meine Erwerbsunfähigkeitsrente 1999 bewilligte sagte beim Urteil "žHerr Krug, schauen sie zu, dass sie sich trotz ihrer Erkrankungen noch ein paar schöne Jahre machen".
Nun habe ich ein Medikament für mich gefunden, was mir dies ohne schwerwiegende Nebenwirkungen ermöglichen würde, doch durch unsere Politik und unsere Gesetzgebung wird es mir widerum fast unmöglich gemacht.
Von 2003 bis heute bin ich schon vier mal mit der Polizei und dem Gericht in Konflikt geraten. Mein Führerschein wurde mir als erstes entzogen. Es folgten Hausdurchsuchungen und Personenkontrollen. Es lag nie Handeltreiben oder sonstige Involvierung dritter Personen vor. Durch viel zu hohe Strafen die mir durch meine Medikamenteneinnahme verpasst wurden, bin ich inzwischen verschuldet.
Im Sommer 2005 musste ich für sieben Wochen in der JVA Würzburg einsitzen, da ich meine Geldstrafe nicht zahlen konnte und diese meiner Meinung nach sowieso nicht gerechtfertigt war.
Schon in den ersten zwei Wochen in der JVA nahm ich ca. 6 Kilogramm ab, da ich das Essen, welches ich bekam nicht vertragen habe. Ich beantragte Schonkost, leider ohne Erfolg!!!
In der dritten Woche befand ich mich auf der Krankenstation und erzählte dem Arzt, dass ich schon seit kurz nach Haftantritt unter Erbrechen, Durchfall und krampfartigen Bauchschmerzen leiden würde und ich das mir vorgesetzte Essen aufgrund meines Morbus Crohn nicht vertragen würde. Ich beantragte eine Magenspiegelung, die auch bis zum Ende der sieben Wochen nicht genehmigt worden war. Es wurde nichts untersucht, nicht einmal Blut abgenommen um eine Magen- oder Darmentzündung ausschließen zu können.
Bis zu meiner Entlassung nach sieben Wochen hatte ich zehn Kilogramm abgenommen. Zu meinem gesundheitlichen Desaster musste ich die sieben Wochen auf einer mit Sperma, Urin und Kot verschmierten Matratze liegen, die aussah, als wäre sie mit einer Milliarden Keimen verseucht.
Als ich letztes Jahr im Gefängnis saß, hatte ich einen Bericht über die Hanfapotheke in der SZ gelesen. Als ich Entlassen wurde, nahm ich gleich Kontakt zur Hanfapotheke auf. Dort bekam ich dann die Adresse der ACM. Seitdem läuft auch der Antrag bei der BfArM.
Seit Monaten versuche ich auch mit Politikern, Funk und Fernsehen in Kontakt zu treten. Bisher aber leider noch ohne nennenswerten Erfolg.
Viele Grüsse
Volker Krug

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