Indica? Sativa? Vernachlässigbar!

Immer wieder begegnet uns in unserer Selbsthilfearbeit der sich bis heute hartnäckig haltende Mythos, dass Indicas müde machten, Sativas dagegen nicht. Und leider wird dieser Mythos bis heute von zu wenig geschultem ärztlichen Personal und Verschreibungsmaschinen am Leben gehalten. Immer wieder reden wir mit Patienten, die solche Information von einem Mediziner erhalten haben. Dabei werden wissenschaftliche Erkenntisse ignoriert, Patienten mit Unwissen ausgestattet – und die Findung einer passenden Medizinalhanfsorte erschwert. Und obwohl wir immer wieder darauf hinweisen, dass diese eigenwillige Einteilung, manche Hersteller machen dies übrigens allein am Wuchsbild vorliegender Phänotypen einer Sorte fest, nichts über die tatsächlich vorliegenden Inhaltsstoffe aussagt, deren Zusammensetzung allein darüber entscheidet, wie etwas wirkt.

Unter anderem die selbst ernannten “Profis” von Algea Care halten diesen Mythos lebendig. Doch während die Einteilung in Indica und Sativ Growern früher noch Anhaltspunkte über Wuchsart, Stretch etc., Widerstandsfähigkeit gegen Hitze oder Kälte suggerierte, ergibt es heutzutage für Patienten einfach keinen Sinn, über den möglichen Nutzen einer Sorte anhand dieser falschen Einteilung zu sinineren. Darum ist es besonders tragisch, dass diese überholte Klassifizierung uns immer wieder begegnet.

Und es gibt viele gute Gründe, sie endlich zu Grabe zu tragen: Sie narrt Patienten und ihre Ärzte, die auf der Suche nach einem für sie gut passenden Medikament sind. Und sie verursacht durch eventuell unnötig langes Experimentieren Kosten und verlorene Zeit. Wogegen Krankenkassen und ihr Spitzenverband unter Umständen anhand vieler dokumentierter  Wechsel in den Verschreibungen das Argument zu saugen meinen, Cannabis flores wirke nur unzureichend.

Es ist wünschenswert, wenn zusätzlich zu den Angaben von THC und CBD auch andere Cannabinoide, wie zum Beispiel CBG, CBN und so weiter, ausgewiesen würden. Das gilt auch für Terpene, von denen wenigstens die hauptsächlich enthaltenen herstellerseitig aufgeführt werden könnten, um Patienten, Apothekern, Ärzten und beschäftigtem Personal zusätzliche Entscheidungs- bzw. Findungsfaktoren an die Hand zu geben. Dass THC und CBD nicht alleinig über die Wirkung entscheiden, dieses Wissen ist gesichert.

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